... und sie bewegt sich doch.
Hallo zusammen,
diese Woche wäre ja eigentlich Stammtisch gewesen. Und ich würde die Session ankündigen. So, wie es aussieht, wird es aber auf längere Sicht damit wohl nichts werden. Weder mit Live-Treffen zum
Stammtisch, noch mit einer Live-Session. Aber vielleicht ergeben sich ja doch noch ein paar Alternativen für die kommenden Monate und den Sommer.
Umsonst und draußen?
Für den Stammtisch ist eine ganz nette Idee entstanden: Dieter Kahlau hat vorgeschlagen, zumindest im Sommer („… so im Juli …") seinen wirklich großen Garten für ein abendliches Treffen zur Verfügung zu stellen. Das könnte wenigstens für die zwölf bis fünfzehn Musiker klappen, die sonst im Ihretwegen um den Tisch sitzen. In Sachen Termin und Logistik sind wir noch im Gespräch. Wenn wir mehr ausgebrütet haben, melden wir uns auf diesem Weg bei euch. Ihr könnt derweil mal kurz sagen, ob ihr dabei überhaupt mitmachen würdet.
Diese Idee brachte mich dann aber auf eine weitere. Wenn es wieder mal anhaltenden Sonnenschein gibt (was nach den Prognosen der Wetterfrösche und den Befürchtungen der Bauern ja wohl dieses Jahr durchaus wieder der Fall sein könnte) – könnte man sich doch auch im Bürgerpark treffen. Allerdings muss es dann auch wieder gesetzlich erlaubt sein. Derzeit gilt ja jeder nicht-familiäre Kleinpulk schon als "Veranstaltung" in der Öffentlichkeit - auch, wenn man drei Meter Abstand hält. Ich denke, wir sollten das zumindest als eine Möglichkeit im Auge behalten. So als Utopie ...
Ich hatte im letzten Sommer auch schon einige Stellen ausgeguckt – eher unter der Vorgabe, ein nettes Outdoor-Plätzchen zu finden, wo man keinen stört. Einen Ort fand ich ganz schön, der derzeit wohl aber nur mit wenigen Leuten nutzbar ist. Hier ein paar Fotos von einem netten Platz in der Nähe der Parkallee:
Mehr Platz wäre hier - in der Nähe des Spielplatzes und der Tischtennisplatten zwischen Hollersee und Findorffallee. Im letzten Sommer stand da sogar ein Klo!
Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns einfach mit Instrument & Klappstuhl oder Klapphocker treffen, mit genügend Abstand (1,5-2 Meter) in einen Kreis setzen und mal schauen, ob das auch musikalisch so geht. Randbedingung: Es sollte zumindest abends ein bisschen warm und vor allem trocken sein. Schreibt doch auch hierzu mal eure Meinung in die Kommentare.
Oder verdrahtet?
Daneben habe ich mit Thomas Dülcks und Jochen Leifeld aus Billerbeck zusammen angefangen, die eine oder andere Online-App für Online-Sessions zu testen. Im
Angebot sind da vor allem JamKazam und jamulus. Ein guter Überblick über bestehende Möglichkeiten, sich Live zu vernetzen – auch zu Unterrichtszwecken – ist unter dem
Stichwort „Proben in jedem Winkel der Welt“ im Portal „Backstage Pro“ erschienen.
Daneben gibt es inzwischen auch bessere Möglichkeiten, gemeinsam online an Songs zu arbeiten. Dafür ist BandLab.com ein gutes Beispiel. Das ist eine Social-Media-Plattform für Musiker mit einer eingebauten Digital Audio Workstation (DAW). Angucken ist
auf jeden Fall empfehlenswert. Sollten wir etwas finden, was wirklich funzt, lassen wir von uns hören – vielleicht schlummert hier ja auch noch eine Möglichkeit für die kommenden Monate.
Und wer mag, der kann natürlich gern mitmachen - einfach kurz bei mir melden.
Unverhofft großes Publikum ...
... kann auch das Ergebnis der Coronakrise sein. Wie viele von uns hat sich auch Henning Sauer von Track Drive
zuhause hingesetzt und angefangen, an Stücken zu basteln. Das Besondere in seinem Fall: er ist damit im Deutschlandfunk Kultur gelandet. „Krise als Inspiration“ hieß die
Sendung, Henning ist so ab der Minute 3:00 mit seinem Song „Corona Love“ und ein paar Einschätzungen zur Situation dabei.
Dickes Brett gebohrt
Und ich habe noch etwas aus Billerbeck zu vermelden. Vor gut acht Jahren war Guether Leifeld-Strikkeling – auf den altgedienten
Session-Mitmachern noch bekannt von der ersten Session 2008 (r., neben Jochen) – mal wieder ziemlich glücklich mit seinem alten „National“. Der Amp wurde 1939 gebaut und hatte schon damals
einiges auf dem Buckel. „All seine Gebrauchsspuren, der leicht schmierige Belag, der sich durch die feuchte, rauchige Luft so vieler Musikclubs und Kneipen in seinem Inneren gebildet hat und vor
allem dieser leicht süßliche, etwas modrige Geruch, den seine Bauteile verströmen, wenn sie sich erwärmen. All das steckt voller Musik und Geschichten von Menschen, die er begleitet hat auf ihrer
musikalischen Laufbahn. […] Er war dabei. Mehr als 80 Jahre lang.“
Seit damals hat ihn die Idee, die Geschichte dieses Amps aufzuschreiben, nicht mehr losgelassen - auch wenn dabei, rein faktisch gesehen, ein bisschen was im Spekulativen bleiben muss. Andererseits hat es aber auch fast zehn Jahre gedauert, bis daraus richtig etwas geworden ist. Nämlich bis jetzt.
Und ich muss sagen: Wer "Fleisch ist mein Gemüse" gelesen hat, wird an dem Roman seinen Spaß haben. Allerdings: Günnis Geschichten sind anders, nicht so düster wie die von Heinz Strunk. Eher getragen von seinem ganz besonderen Humor. Gerade jetzt kann man das gut abhaben. Probelesen kann man hier.
„Pollmeiers Amp“ ist käuflich zu erwerben. Das Buch gibt's bei Books on Demand als eBook (6,99 Euro) oder Paperback (320 Seiten, ISBN-13: 9783750419438, 9,99 Euro) oder bei JPC.
Wer einen solchen „National“ noch nicht kennt und sich nix drunter vorstellen kann – Günni erklärt es gerne online. Und hören kann man ihn da auch, den schönen alten Amp.
Und last not least:
Am Samstag ist Session!
Wie? Geht doch nicht.
Doch. Schaut mal zwischen so zwischen 16 und 20 Uhr in euer Mailpostfach. Vielleicht findet ihr ja ein Ticket. Und stellt schon mal ein kühles Helles in den Kühlschrank – oder holt einen schönen Roten aus dem Keller.
Denn: We’ll keep on rollin‘
Norbert
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Eberhard Gutjahr (Freitag, 01 Mai 2020 11:45)
Hi, Norbert! Ganz toll, daß Du uns nicht vergißt und dann auch gleich noch mit so optimistischen Ideen. Wenn meine technischen Kenntnisse dafür ausreichen, bin ich natürlich gern dabei. Dir und allen Freunden wünsche ich Gesundheit und weiterhin so gute Gedanken.
Keep Swinging, Eberhard
Klaus Müller (Freitag, 01 Mai 2020 12:34)
Gute Idee, danke für Dein Engagement, Norbert. 2 Dinge hab ich da aber als Einwand: Im Bürgerpark ist Musizieren m.E. verboten. Und wie Du schon anmerktest, und was mir auf eine Anfrage beim Ordnungsamt bestätigt wurde, ist auch eine musikalische Zusammenkunft gemäß Deiner Vorschläge gegenwärtig untersagt. Wenn keine öffentliche Entwarnung kommt, würde ich vor einer Einladung beim Ordnungsamt nachfragen. Dann hab ich es ggfs. schriftlich. Ansonsten würden nämlich alle Teilnehmenden gegen existierende Ordnungsmaßnahmen eingeladen, und somit ein Stück weit zu Anarchisten. Aber: privater Rahmen bis zu 3 Teilnehmern geht. Ein Besuchsverbot existiert ja nicht. Keep on rolling
Willie Burger (Freitag, 01 Mai 2020 19:47)
Hallo Norbert,
ich finde die Idee mit der ONLINE-Session am morgigen Samstag prima. Bier ist schon kalt gestellt. Über die musikalischen Versammlungen im Freien entscheidet neben der Landesregierung auch das Wetter. Und das soll im Mai ja eher bescheiden sein. Insofern finde ich auch die kleinen Sessions mit bis zu 3 TN ganz sinnvoll. Wichtig ist, dass wir in Kontakt bleiben und den Draht heiß laufen lassen. Keep on rocking!